Anton Niederleuthner, kgl. Oberamtsrichter
„Der jüngere Sohn Anton war eine wichtige Persönlichkeit im öffentlichen Leben der Stadt im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der studierte Jurist wirkte bis 1891 als Richter in Passau. Sein Name ist eng mit Weichenstellungen im kulturellen Leben in Stadt und Region verbunden, die bis in unsere Tage hineinwirken.
1883 war er maßgeblich an der Gründung des Bayerischen Waldvereins beteiligt, dessen erster Vorsitzender er bis zu seinem Tode war. Hierbei bewiesen Anton Niederleuthner und seine Mitstreiter Weitblick für die touristische Erschließung des bis dahin nur wenig besuchten Bayerischen Waldes."
Oberbürgermeister J. Dupper
„Bleibenden Verdienst erwarb er sich durch die Gründung des Bayerischen Waldvereins im Jahr 1883. In allen Städten und Märkten errichtete er Sektionen, die unter dem Zeichen der goldenen Arnika im Gesamtverein unter seinem Vorsitz bis zu seinem Tod mehr als 2.500 Mitglieder umschlossen.“
Eduard Hamm
„Auch die Geschichte des Oberhausmuseums ist eng mit seinem Namen verbunden. In seinem Bestreben, Passau und den Bayrischen Wald für den Fremdenverkehr zu erschließen, hatte Anton Niederleuthner im Zuge der Waldvereins-Gründung das sogenannte Waldvereins-Museum in der Veste Oberhaus errichtet, das zum Vorläufer des heutigen Oberhausmuseums wurde.
Anton Niederleuthner förderte maßgeblich die Entwicklung der damaligen Gemeinde, dem heutigen Stadtteil Hals, als Badeort.
Im Zusammenspiel mit einer weiteren prägenden Figur der damaligen Zeit, dem Historienmaler Ferdinand Wagner, hat er 1887 das „Ilzer Haferlfest“, damals unter dem Namen „Hafenfest“ ins Leben gerufen und auch andere große Feste und festliche Empfänge arrangiert.
Von beiden wurde auch ein neues Darstellungskonzept für die Ausmalung der Rathaussäle entworfen, das schließlich von Ferdinand Wagner genial umgesetzt wurde.
1906 gründete er zusammen mit seinen Geschwistern eine Stiftung für hilfsbedürftige, in der Stadt Passau beheimatete Kinder.
Die Stadt Passau erkannte früh das einzigartige Wirken ihres Sohnes Anton Niederleuthner und würdigte ihn im Jahr 1887 im Alter von 41 Jahren mit der Ernennung zum Ehrenbürger.“
Oberbürgermeister J. Dupper