April 1933, Eduard Hamm nach der Auseinandersetzung mit dem Reichskanzler über die Grundlinien der Wirtschaftspolitik

April 1933, Eduard Hamm nach der Auseinandersetzung mit dem Reichskanzler über die Grundlinien der Wirtschaftspolitik.

Auf dem Foto von April 1933 konnten wir nach Dr. Funk noch Dr. Horace Greeley Hjalmar Schacht identifizieren (rechts vorne). H. Schacht (DDP) wurde während der Weimarer Republik und der Regierung Dr. Marx I, der Eduard Hamm als Wirtschaftsminister angehörte, am 22.12.1923 als Reichsbankpräsident vom Reichspräsidenten Friedrich Ebert ernannt.

Mit Reichspräsident Ebert, Reichskanzler Marx, Außenminister Stresemann, dem Präsidenten des Preußischen Staatsrats Adenauer, dem Präsidenten des Generalrats der Reichsbank und Präsidenten des DIHT von Mendelssohn, dem Preußischen Innenminister Severing, dem Präsidenten des Preußischen Landtags und Mitglied der Friedens-delegation von 1919 Leinert und weiteren Persönlichkeiten berieten Hamm und Schacht über den Dawes-Plan und die Regierungsbildung nach den Wahlen vom 4. Mai 1924. Das Dokument mit den Unterschriften aller Teilnehmer, die sich um Deutschlands Freiheit, Ansehen, Kredit und Aufnahme in die Völkergemeinschaft mühten, ist vom Reichskanzler Marx Hamm als Eigentum überreicht worden. Im Jahr 2017 übergab Christine Beßner das wertvolle Dokument an den Oberbürgermeister von Passau, Herrn Jürgen Dupper, für das Stadtarchiv.

Nach dem Rücktritt am 7.3.1930 als Reichsbankpräsident wandte sich Schacht der NS-Bewegung zu.

„Schacht hat dann zu denjenigen, einstmals dem Weimarer Staat anhängenden Männern gehört, die Hitler auf seinem Weg zur Machtergreifung halfen“, so H. Luther, nachfolgender Reichsbankpräsident ab 12.3.1930.

Hamm hat als Herausgeber der Deutschen Wirtschaftszeitung vor dem NS gewarnt. Als 1. Präsidialmitglied des DIHT hat er am 1.2.1933 in seinem Schreiben dem neuen Reichskanzler die „Grunderfordernisse der Wirtschaftspolitik“ mitgeteilt. Das Zeitungsfoto vom April 1933 entstand nach der Auseinandersetzung darüber mit Hitler, an dessen Seite Schacht und Funk standen, Schacht als von Hindenburg am 17.3.1933 wieder ernannter Reichsbankpräsident, Funk als Pressesprecher. Hitler hatte zuvor am 16.3.1933 Hans Luther vorzeitig aus dem Amt gedrängt.

Als Kurt Schmitt (Allianz/Münchener Rück) als Hitlers Wirtschaftsminister zurücktrat, übernahm Schacht das Ressort in Personalunion 1934 bis 1937. Von 1935 bis 1937 war er außerdem Generalbevollmächtigter für Kriegswirtschaft. Funk war der Nachfolger Schachts nach dessen Rück-tritten und Ausscheiden als Reichsbankpräsident am 20.1.1939. Schacht blieb Mitglied der Regierung ohne Ressort bis 1943.